Liebe Leserinnen und Leser!
„Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt.“ 1. Petr 3,15 (Monatsspruch April 2024)
Hui, das klingt mir aber sehr nach erhobenem Zeigefinger! Das Wort „Rechenschaft“ lässt mich innerlich geradestehen und an die alten Preußen denken. Doch es ist der Apostel Petrus, der dies seinen Mitchristen hinter die Ohren geschrieben hat, und das schon vor gut 2000 Jahren. Was will er uns damit sagen? Ich verstehe es so: „Zeigt Flagge, redet nicht um den heißen Brei herum, sondern steht dazu, dass ihr volles Vertrauen in Jesus Christus habt!“ Was für eine Aufforderung in dieser Zeit, in der das Bekenntnis zu unserem Glauben immer leiser wird!
Ich bin in meiner Freizeit gerne mal in den sozialen Medien unterwegs. Ja, sogar auf Facebook sind spannende Diskussionen möglich. Zumeist starten sie, indem jemand einen seriösen Zeitungsartikel oder einen Film kommentiert. Das kann manchmal wirklich interessant oder auch amüsant sein, zumindest so lange man sich nicht als Christ outet. Wenn man nämlich wirklich „Rechenschaft“ ablegt und dabei die Hoffnung erwähnt, die uns Christen erfüllt, dann erhält man zunächst gehässig dreinblickende Grinse-Smileys als wortlosen Kommentar. Danach melden sich gerne die intellektuellen Zeitgenossen zu Wort, die darüber aufklären, dass der Glaube an ein „altes Märchenbuch“ doch nun wirklich eines vernunftbegabten Menschen unwürdig sei. Und im Übrigen habe jede Religion so viel Unheil in die Welt gebracht, dass man sie alle verbieten müsse. Das scheint mir eine verbreitete Ansicht zu sein.
Manchmal halte ich diesen sogenannten Shitstorm nicht lange aus und lösche meinen Kommentar - und damit alle auf ihn folgenden – bald wieder. Aber an guten Tagen setze ich mich bewusst diesen Aggressionen aus. Ich empfinde das als lehrreich. So bekommt man die Augen dafür geöffnet, welchen Stellenwert der Glaube an Jesus Christus und seine wunderbare Botschaft der Liebe hier und heute hat.
Es herrscht ein raues Klima, wenn wir unseren Glauben mal nicht im geschützten Raum des Gottesdienstes sondern in der Welt außerhalb unserer christlichen Gemeinschaft bekennen.
Ja, lieber Petrus, dein Auftrag ist gar nicht so ohne!
Aber er ist und bleibt so wichtig: Wenn wir Christen unseren Mitmenschen nicht von der Hoffnung unseres Lebens erzählen, wer sollte es denn sonst tun?
Bleiben Sie gesegnet und behütet,
Ihre Regina Löwenstein-Hausmann