Am Donnerstag, den 21. April 2016, kam nicht nur die Sonne und brachte den Sommer, denn die Künstler Gregor Merten und Carmen Dietrich brachten den Engel der Kulturen nach Willich. Seit 2008 besuchen sie mit dem Kunstwerk von 1,5 m Durchmesser verschiedene Städte, um mit den Symbolen (Kreuz, Davidstern und Halbmond) der drei großen Religionen, Christentum, Judentum und Islam, ein Zeichen der Verbundenheit und Toleranz zu setzen.
Die Vorbereitungen für dieses Event und damit auch in der evangelischen Emmaus-Kirchengemeinde liefen schon seit langer Zeit und so wurde auch die Auferstehungskirche in Willich zu einer Station der Karawane mit rund 300 Menschen.Nachdem diese Karawane um 12.30 Uhr an der Robert-Schumann-Gesamtschule startete, wo es viele Bilder und Collagen der Schüler zu bewundern gab, zog sie weiter zur Moschee an der Bahnstraße. Anschließend kam die Karawane auf den Platz vor der Auferstehungskirche.
Dort führten Schüler des St. Bernhard Gymnasiums ein Stück vor und sangen ein Friedenslied „Hevenu Schalom Alechem“ („Wir wünschen Frieden euch allen!“). Im Anschluss daran hatten die vielen anwesenden Menschen die Möglichkeit, ihren Namen und ihren Fingerabdruck auf einem großen Plakat mit dem Symbol des Engels zu hinterlassen. Dieses Plakat hängt nun im Jugendbereich des Gemeindezentrums in Willich und kann dort betrachtet werden.
So wie an jeder Station wurde auch auf unserem Platz der Engel mit Sand verstreut.Danach zog die Karawane samt einer „PACE“- Flagge (italienisch: Frieden), die ein Gemeindeglied zur Verfügung stellte, weiter zur Flüchtlingsunterkunft im Krankenhaus, zur Katholischen Kirche, wo Luftballons mit Wünschen steigen gelassen wurden, und schließlich zur Endstation Kaiserplatz. Dort wurden mit vielen ehrenamtlichen Helfern tolle Stände aufgebaut und auch unsere Gemeinde hat für alle etwas angeboten.
Die Stände waren unter einem Pavillon zu finden. An einem der drei Stände wurde das Bedrucken von Taschen von der Titanic, ein Jugendfreizeitheim mit Standort in Anrath, angeboten. An einem anderen Stand verteilten mehrere muslimische Frauen Rosen und Gebäck und informierten Interessierte über ihre Religion, dem Islam. Am letzten Stand waren sieben Ehrenamtler unserer Gemeinde tätig. Sie haben Besuchern des Standes den Umriss des Engels der Kulturen auf den Handrücken geschminkt und selbst gestaltete Engel in Buttons gepresst. Vor allem die Jüngeren waren von den kreativen Möglichkeiten begeistert und gestalteten ihre Engel-Buttons sehr bunt.
Währenddessen wurde ein Engel der Kulturen als Intarsie in den Boden des Kaiserplatzes eingelassen. Im Anschluss wurde mit einem Schneidbrenner eine neue Bodenintarsie für den Campus der Universität Duisburg-Essen, der nächsten Station des Engel- der- Kulturen- Projekt, ausgeschnitten. Dabei konnte jeder, der interessiert war, mithelfen und zusammen mit Gregor Merten den Schneidbrenner führen.
Nachdem der Engel fertig ausgeschnitten war, war auch das Programm vorbei. Als dann auch die restlichen Besucher gegangen waren, saßen die Verantwortlichen und die Helfer zusammen auf den Bänken und atmeten kurz durch. Bevor sie jedoch endgültig Feierabend hatten, packten alle zusammen an und bauten den Pavillon ab.
Dank all der Mühe und all dem Herzblut, das die Verantwortlichen in dieses Projekt gesteckt haben, ist dieser Tag zu etwas ganz besonderem geworden.
Katrin Bochannek & Marilena Irle