Liebe Gemeinde,
wenn Sie diese Ausgabe des Rundblick in Händen halten, sind es nur noch ganz wenige Wochen bis Weihnachten.
Wenn sich nicht erneut dramatische Entwicklungen ergeben, werden Sie, werden wir es wieder so feiern, wie wir es gewohnt sind und im letzten Jahr so schmerzlich vermisst haben.
Wir werden wieder Gottesdienst feiern können, Familie, Freunde und Bekannte am Weihnachtsbaum versammeln, singen, lachen, gut essen, das Fest genießen.
Darauf freuen wir uns schon heute.
Dabei werden wir wohl nicht vergessen, was die letzten Monate, eigentlich die letzten 1 ¾ Jahre vielen Menschen bei uns, in unserem Land und in der Welt zugemutet und abverlangt haben: Corona, Hochwasser, Abschiede und Einschränkungen.
Vielleicht ist gerade wegen all dieser Ereignisse unsere Freude wenn auch stiller, so doch größer.
Mit der Freude verbunden ist für manchen auch die Dankbarkeit dafür, wie er oder sie in der letzten Zeit behütet und bewahrt wurde, von Unfall oder Katastrophe verschont geblieben oder genesen ist.
Zu Freude und Fröhlichkeit lädt auch der Monatsspruch aus dem Propheten Sacharja ein.
Den Grund dafür sieht er in dem Geschehen, das Kern und Mitte des Weihnachtsfestes ist:
Gott wohnt bei uns Menschen. Er kommt in diese Welt und er tut das nicht als ein unnahbares göttliches Wesen, er tut es, indem er einer von uns wird, Mensch wird.
In der Krippe von Bethlehem beginnt Gottes Weg zu uns, seine Menschwerdung, seine nun nicht mehr zu übersehende Nähe zu seinen Geschöpfen.
Gott wird Mensch. Gott wohnt in dieser Welt.
Das ist die Botschaft des Weihnachtsfestes. Nicht in einem fernen Himmel, nicht jenseits der Galaxien ist er, lässt er sich finden. Mitten unter uns, in dieser Welt wohnt er, ist er zuhause.
Wenn das so ist, dann ist ihm keine und keiner fremd, dann weiß er um unsre Ängste und Nöte, unsere Sehnsüchte und unsere Freude. Er kennt all das und er teilt es mit uns.
Wir glauben nicht an einen fernen, unnahbaren Gott. Wir glauben an den menschgewordenen, den nahen, den liebenden Gott, der sich in Jesus, im Kind in der Krippe zeigt, um bei uns zu sein, unter uns zu wohnen.
Darüber dürfen wir uns von Herzen freuen und fröhlich Weihnachten feiern.
Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen behüteten Übergang ins Jahr 2022.
Ihr Pfarrer Rolf Klein