„Gott lieben, das ist die allerschönste Weisheit“ Sirach 1,14 (Monatsspruch September 2022)

Ich kann mich noch gut an die Zeit erinnern, als ich zur Schule gegangen bin. Mathe hat mir leider so gar nicht gelegen. Egal wie sehr ich mich bemüht habe - und das habe ich - die Formeln und Zahlen wollten nicht in meinen Kopf. Dem entsprechend waren meine Noten in diesem Fach. Fünf, mit Glück mal eine vier.

Angst damit nach Hause zu gehen hatte ich aber nie. Meine Eltern wussten, dass ich alles tat, aber es einfach nicht verstand. Sie schimpften nicht, sondern trösteten, waren da und gaben mir das Gefühl: „Auch, wenn du kein Mathegenie bist, du bist genauso toll wie du bist. Und wir lieben dich!“  Dieses Gefühl von bedingungsloser Liebe war das größte Geschenk, das sie mir geben konnten und bis heute geben. Und auch, dass sie immer an mich geglaubt haben, denn Fun Fact: durch den richtigen Nachhilfelehrer bin ich später richtig gut in Mathe geworden.

Bedingungslose Liebe, das fordert auch der Monatsspruch für den September. Er geht sogar noch weiter: Gott lieben ist für ihn Weisheit. Nicht Mathe, oder Englisch oder sonst ein Schulfach. Nicht Allgemeinbildung, nicht Philosophie. Nein, Gott lieben.

Ich kann ihm da nur zustimmen. Denn wie ich schon als Kind gelernt habe, war es die Liebe, die mich angetrieben hat weiterzumachen und mich als wertvoll anzusehen. Nicht die guten Noten, die es später dann geworden sind.

Gott zu lieben ist die höchste Form ihn zu ehren. Ihn als unseren Schöpfer zu schätzen und alles was er für uns tut. Bei ihm ist es nämlich ähnlich wie bei mir mit den miesen Mathenoten: egal was wir nicht gut können oder sogar falsch machen, wir können immer zu ihm kommen. Werden empfangen als wertvoll und wichtig. Genauso wie wir sind. Und das immer wieder.

Ihm diese Liebe bedingungslos zurück zugeben das ist unser Geschenk für alle die Geschenke, die er uns macht. Auf ihn zu vertrauen und vielleicht auch Gott immer wieder mit offenen Armen zu empfangen, wenn wir manchmal den Eindruck haben, dass er etwas gerade nicht richtigmacht. Denn seien wir ehrlich: manchmal denken wir das schon, oder? Warum greift Gott nicht ein? Hört er mich überhaupt? Klar, das ist unser mangelndes Vertrauen, weil wir nicht verstehen. Aber nichts desto trotz ist es ein immer wieder neues Einlassen auf Gott und kein Wegstoßen.

Liebe ist nie eine Einbahnstraße, sondern ein Fluss. Zwischen Menschen, aber eben auch zu Gott. Gott liebt uns und wir lieben Gott und andersrum. Das ist die allerschönste Weisheit.

Ihre Rebecca Lackmann