Liebe Gemeinde,

Die Ferien sind zu Ende. Der Urlaub ist vorbei. Schluss mit dem langen Liegenbleiben, dem Trödeln aber auch mit neuen Eindrücken, Ausflügen, außergewöhnlichen Momenten. Schnell, allzu schnell hat uns der Alltag wieder.

Alltag, der Tag, der ist wie eben alle Tage, geprägt von wiederkehrenden Abläufen, routiniert absolvierten Pflichten.

Oft gleicht ein Tag dem anderen. Herausragen da die Ferien, der Urlaub, besonders Fest- und Feiertage.

Gerade das, was wir eben nicht haben, erscheint uns verlockend und reizvoll.

Dabei ist es gerade der Wechsel zwischen den Zeiten, Orten und Aufgaben, der Spannung ins Leben bringt.

Wenn wir immer nur Ferien hätten, würde sich bald, sehr bald schon Langeweile einstellen und wir würden uns irgendeine Beschäftigung suchen.

Andererseits: Immer nur Arbeit ohne Pause kann kein Mensch leisten ohne Schäden an Leib und Seele zu nehmen.

Der Wechsel macht den Unterschied. Doch gerade den muss ich auch wahrnehmen.

Das bedeutet, dass ich bewusst, wach und möglichst mit allen Sinnen das tue, erfahre und auch genieße, was gerade meine Aufgabe ist oder meine Aufmerksamkeit erfordert.

Die weisen Menschen aller Kulturen und Religionen haben das immer schon gewusst und den Menschen zu vermitteln versucht: lebe hier und jetzt, in diesem einen Augenblick.

Lebe nicht in der Vergangenheit, denn die ist abgeschlossen, lebe auch nicht in der Zukunft, denn die ist ungewiss. Lebe hier und jetzt!

Das lebt und lehrt auch Jesus. So sagt er, dass wer pflügen will und dabei zurückschaut, nicht für das Reich Gottes geeignet sei (Lukas 9, 62).

Hier und jetzt leben, in diesem Moment, das Wahrnehmen und Tag für Tag einüben, das kann im Alltag genauso gelingen wie an Fest- und Ferientagen.

 

Ganz herzlich grüßt Sie

 

Pfarrer Rolf Klein