Liebe Gemeinde,

„Was wäre wohl geschehen, wenn….“

Haben Sie sich diese Frage schon einmal im Blick auf Ihr Leben und Ihr persönliches Schicksal gestellt?

Historiker haben in einem Buch verschiedene geschichtliche Situationen mit genau dieser Fragegestellung durchgespielt und die Szenarien entworfen, die entstanden wären, wenn Napoleon nicht bei Waterloo besiegt worden wäre oder wenn Hitler nicht an die Macht gekommen wäre. Man mag solche Gedankenspiele für müßig halten. Manchmal zeigen sie aber auf erstaunlich einleuchtende Art und Weise Zusammenhänge auf.

Stellen wir uns also einmal vor: was wäre wohl geschehen, wenn Jesus nicht auferstanden wäre?“

Man hätte ihn begraben, die Jünger hätten sich noch eine ganze Zeit ängstlich versteckt gehalten und wären einer nach dem anderen zu ihren Berufen und Familien in den Alltag vor der Begegnung mit Jesus zurückgekehrt.

Sicher hätten sie oft wehmütig an die Zeit mit Jesus, an seine Worte und Taten gedacht, sicher auch davon erzählt. Doch nach und nach wäre er in Vergessenheit geraten und die Enkel von Petrus und Johannes und den anderen Jüngern hätten nur noch vage Bruchstücke einer Erinnerung an den Wanderprediger aus Nazareth gehabt.

Es gäbe keine Kirche und keine Kirchengebäude. Es gäbe keine Gemeinden, keinen sonntäglichen Gottesdienst, keine Diakonie und keine Kirchengeschichte. Und es gäbe natürlich keine Emmaus-Kirchengemeinde und auch nicht diesen Rundblick und diese Andacht.

Das wäre geschehen, wenn…

„Nun aber ist Christus auferstanden von den Toten.“ So schreibt Paulus im 1. Korintherbrief (1. Korinther 15, 20).

Diese Botschaft macht alles „was wäre wohl“ zunichte.

Jesus ist nach dem Zeugnis der Jünger und der Bibel auferstanden.

Nur darum konnten die Jünger von ihm berichten, sich nicht verstecken, hinausgehen in die Welt und Gemeinden gründen.

Zwei Dinge sind mir wichtig: zum einen, dass die Botschaft von der Auferstehung selbst ein deutliches Zeugnis ihres Geschehens ist. Es musste ein unbeschreibliches Wunder geschehen, damit die verängstigten und verzweifelten Jünger hinausgingen und zu Zeugen wurden. Ohne das Ereignis der Auferstehung wäre das nicht denkbar und nicht möglich.

Zweitens: das Fest, das wir in diesen Tagen feiern, Ostern, das Fest des Todes und der Auferstehung Jesu ist das Grunddatum unseres Glaubens und unserer Kirche. Es ist mit Weihnachten das wichtigste Fest, weil es uns an die Grundlage des Glaubens erinnert, an das Geschehen, das Paulus schlicht ausdrückt: „Nun aber ist Christus auferstanden von den Toten.“

 

Es grüßt Sie ganz herzlich

Pfarrer Rolf Klein