Als wir im Februar den großen Wintereinbruch hatten, ist eines unserer Autos komplett eingefroren. Also haben wir es einfach so tiefgefroren stehen gelassen und nur ein Auto benutzt, nämlich das, das immer schön in der Garage stehen konnte. Das hat eigentlich ganz gut funktioniert. Wir haben uns abgesprochen. Es war sowieso noch viel Home-Office angesagt und ich konnte mein Büro in Schiefbahn auch ganz gut zu Fuß erreichen. Das brachte mich zu der Überlegung, ob wir denn wirklich zwei Autos brauchen.

Nun ja, hier auf dem Land ist das nicht so einfach. Jeder, der schon einmal versucht hat, auf dem Willicher Stadtgebiet mit dem Bus unterwegs zu sein, hat da so seine eigenen Erfahrungen gemacht. Ich erinnere mich noch an meine Kindheit und Jugend in Krefeld, als ich eigentlich zu fast jeder Zeit immer schnell entweder in einen Bus springen konnte, zwei Linien fuhren ganz nah bei mir zu Hause vorbei, oder auch die Straßenbahn nehmen konnte, die nur wenige Schritte entfernt von meinem Zuhause abfuhr.

So konnte ich in die verschiedensten Richtungen starten und war immer mobil. Hier auf dem Land ist das ja nicht so. Aber diese letzte Eis-Zeit hat mich da zum Überlegen gebracht: welche Wege und Strecken kann ich zu Fuß machen oder mit dem Fahrrad? Jetzt, wo die Tage wieder länger werden und das Wetter ja auch insgesamt schöner und besser wird, wird mein Fahrrad wieder mehr zum Einsatz kommen, und ich freue mich auch schon darauf. Besonders auf die Fahrten durch die Felder hier in und um Willich herum sind immer wunderschön. Und ich denke daran, wie sehnsüchtig manche auf unsere platten Wege hier schauen, weil es bei ihnen Zuhause sonst zu bergig und hügelig ist.

Mobil sein ist heutzutage wichtig. Wie viele andere Alternativen gibt es dann doch? Carsharing – eine tolle Sache! Die Student*innen haben automatisch mit ihrer Immatrikulation ein Semesterticket für Bus, Bahn und Zug. Ich glaube es gibt schon ganz viele Möglichkeiten um heute anders mobil zu sein – auch die Elektroautos nehmen ja mehr und mehr zu und schonen so auch die Umwelt. Wenn an den ersten Lockdown denke und die Zeiten, in denen der Flugverkehr viel weniger geworden ist, so ist das sicherlich auch eine ziemliche Entlastung für die Umwelt gewesen.

Die Menschen der Bibel sind viel und immer in Bewegung. Sie legen Strecken zurück, durch unbekanntes Land, durch Wüsten. Sie machen sich auf den Weg zwischen Städten und Dörfern, zwischen den Ländern. Menschen sind früher wie heute immer unterwegs. Wir sind als Gemeinde mit Jesus an unserer Seite unterwegs. Wenn Gott an meiner Seite ist und mich auf allen meinen Wegen begleitet, dann finde ich das super. Diese Wege kann ich alleine machen. Oder auch zu zweit und gemeinsam. Manche Wege gehe ich zu Fuß oder fahre mit dem Fahrrad, teile mir ein Auto oder setze auf neue Energie und Elektromobilität. Es gibt schon sehr viel, was ich machen kann um unser Klima zu entlasten. Ich möchte davon viel mitnehmen in die nächste Zeit und darüber nachdenken. Auf jeden Fall begleitet mich folgender Bibelvers besonders, wenn ich über die vielen Wege, die ich tagein und tagaus mache, nachdenke:

Sei mutig und entschlossen! Hab keine Angst und lass dich durch nichts erschrecken; denn ich, der Herr, dein Gott, bin bei dir, wohin du auch gehst!

Josua 1,9

 

Diakon Björn Kalmus ist in unserer Gemeinde Jugendleiter.