Ich erinnere mich noch besonders gut an meine ersten beiden Nächte in Schweden bei unserer Jugendfreizeit 2018. Vielleicht deshalb so besonders gut, weil sie gar nicht unterschiedlicher hätten sein können. Die erste Nacht verbrachte ich streng genommen auf dem Weg nach Schweden, auf der Ostsee-Fähre von Travemünde nach Trelleborg. Wir hatten eine kleine, aber gemütliche Kabine. Natürlich gab es auch ein Bullauge. Das konnte man aber leider nicht öffnen. Stattdessen gab es eine Klimaanlage, die man überhaupt nicht abstellen konnte. Sie lief also ununterbrochen. Zum Glück konnte man die Temperatur einstellen. Irgendwann wurde es dann tatsächlich doch etwas frisch und ich wollte auf keinen Fall mit einer Erkältung in die Freizeit starten. Also stellte ich die Klimaanlage so ein, dass es schön angenehm warm wurde. 

Ich ahnte noch nicht, dass ich mich nach dieser Wärme sehnen würde. Die zweite Nacht war nämlich ganz anders. Da unser Gruppenhaus noch nicht frei war, mussten wir als Vorhut, die vor der Gruppe angekommen war, im Zelt übernachten. Natürlich war ich gut ausgerüstet mit Isomatte und Mumienschlafsack. Aber schon am Abend wurde es ziemlich frisch und immer kälter. Also schlüpfte ich irgendwann mit dicker Trainingshose und warmer Strickjacke in meinen Schlafsack. So konnte ich es doch einigermaßen aushalten.

Unterschiedlicher hätten die Nächte wirklich nicht sein können: Wärme auf Knopfdruck, ja fast schon maßlos, weil es gar keinen Knopf zum Abschalten gab. Kälte, ganz natürlich, wie sie kommt und geht und ich mich drauf einstellen kann und mich wärmer anziehe. Diese Woche wollen wir zum Anlass nehmen und über sparsames Heizen nachdenken. Muss meine Heizung volle Pulle laufen oder reichen auch ein paar Grad weniger und ich nehme dicke Socken dazu und eine kuschelige Decke? Habe ich mein Fenster auf „Dauer- Kipp“ oder lüfte ich für einige Minuten mit weit geöffnetem Fenster? Kann ich Fenster und Türen zuhause abdichten und weniger Wärme rauslassen? Hilft mir eine Energieberatung um sparsamer heizen zu können?

Eine spannende Woche, zwischen Winter und Frühjahr, zwischen Wärme und Kälte!

Und bei allem soll uns dieser Bibelvers übertragen nach Psalm 4 begleiten:

„Lieber Gott, du umhüllst mich wie eine warme Decke.“

Gottes Liebe ist immer da und bei uns. Ja, sie ist so schön wie eine warme Decke, unter die wir schlüpfen können, wenn wir frieren. Mit Gottes Liebe brauche ich nicht sparsam umgehen. Es gibt sie immer und überall reichlich. 

Lieber Gott,
du umhüllst mich wie eine warme Decke.
Bevor ich einschlafe, bete ich zu dir.
Denn du hörst mir zu, wenn ich mit dir rede.
Du tröstest mich, wenn ich Angst habe.
Du weißt, was mich bedrückt.

Lieber Gott,
du umhüllst mich wie eine warme Decke.
Viele denken nur an sich.
Erkennen sie nicht,
dass du sie begleiten willst,
Tag und Nacht?

Lieber Gott,
du umhüllst mich wie eine warme Decke.
Andere denken sich nachts Lügen aus.
Begreifen sie nicht,
dass böse Gedanken nichts bringen,
nur unruhigen Schlaf?

Lieber Gott,
du umhüllst mich wie eine warme Decke.
Mich kümmert nicht, was andere haben.
In Frieden schlaf ich ein
und freue mich auf den neuen Tag.
Denn du wachst über mich.

Lieber Gott,
du umhüllst mich wie eine warme Decke.
Amen.

Aus: Banken, Michael u.a.: Dir kann ich alles sagen, Gott. Psalmenübertragungen nicht nur für Kinder. Birnbach 2007.

 

Diakon Björn Kalmus ist in unserer Gemeinde Jugendleiter.