Kommen Sie mit!

In eine paradiesische Landschaft und zu den nach eigener Aussage glücklichsten Menschen der Welt.

 

 

Haben wir nicht alle schon einmal davon geträumt. Von üppiger verführerischer Natur; von prachtvollen Regenwäldern mit 160 verschiedenen Arten von Orchideen; von paradiesischen Sandstränden, gesäumt von Mangroven und Kokospalmen; von türkisfarbener See und deren Fülle an Fischen, Meeresgetier und noch immer leuchtenden Korallen. Über uns fliegen mehr als 120 Vögel-, Seevögel- und Papageienarten, 60 Schmetterlings- und 120 Insektenarten. Von putzigen Geckos, die wie die anderen Reptilien hier harmlos sind. Von 900 Kilo schweren und bis zu 4m langen Seegras fressenden Seekühen, die hier Dugong heißen. 
… von dem Südseetraum Vanuatu.

Von Düsseldorf aus fliegt man in 37 Stunden auf den Inselstaat nordöstlich von Australien im Südpazifik. Die 83 Inseln liegen auf einem instabilen Vulkangürtel, dem pazifischen Feuerring, was immer wieder zu Erdbeben, Taifunen und Vulkanausbrüchen führt. So gibt es noch neun aktive Vulkane auf 12.190 km2 Landfläche. Damit ist Vanuatu kleiner als Schleswig-Holstein. Inklusive der Seefläche ist der Staat aber 2½-mal so groß wie Deutschland. 

Die Bevölkerung zählt knapp 300.000 Ni-Vanuatu – so nennen sich die Bewohner*innen. Davon leben in den beiden Städten Port Vila 50.000 und Luganville 15.000. In der Hauptstadt Port Vila befindet sich das politische und wirtschaftliche Zentrum des Landes. Man profitiert auch von dem zweifelhaften Status Vanuatus als Steueroase, der viele finanzkräftige Banken und Gesellschaften anlockt. Neben dem Flughafen gibt es dort auch einen Fracht- und Kreuzfahrthafen. Obwohl der Tourismus auf Vanuatu eine große Rolle spielt, ist ihnen bislang ein zerstörerischer Massentourismus erspart geblieben.

Die Wirtschaft lebt von der Landwirtschaft und Fischerei. Kopra (getrocknete Kokosnusskerne zur Ölgewinnung), Milch und pharmazeutische Produkte sind die Hauptexportartikel. Vor allem im Norden gedeihen Kokosnüsse, Maniok, Papayas, Mangos, Zitrusfrüchte, Himbeeren, Ananas, Erdnüsse, Bananen, Wassermelonen und das Wurzelgemüse Taro. Bäume liefern Grundstoffe für die pharmazeutische und kosmetische Industrie, z.B. die stark duftenden Blüten des Frangipani-Baumes.

Rund 80% der Menschen leben in Vanuatu (noch) sehr im Einklang mit der Natur, traditionell in Großfamilien als Selbstversorger. Auf ihren Tisch kommen Taro und Yamswurzeln, Kochbananen, Süßkartoffeln, Obst und Fisch. Da man hin und wieder z.B. für Arztrechnungen Geld benötigt, wurde auf der Insel Pentecost eine fast vergessene Tradition wiederbelebt: Der Tauschhandel. Auf ihn hat sich die Tanbunia-Bank spezialisiert. Hier werden Muscheln oder wohlgeformte Steine, Schilfmatten, lebende Wildschweine oder ihre Stoßzähne eingezahlt und dafür Devisen gutgeschrieben. Selbst die Lebenserfahrungen alter Menschen werden honoriert. Den Wert der Einzahlung, entnimmt der Bankmanager einer speziellen Umrechnungstabelle. Dieser wird in Vatu, der Währung Vanuatus, im Sparbuch vermerkt. Darauf zahlt die Bank 15 Prozent Zinsen, vergibt Hypotheken und Kredite. 

Im Jahre 1774 wurden die Inseln vom Seefahrer James Cook „Neue Hebriden“ getauft. In den folgenden 200 Jahren herrschten Engländer und Franzosen. Sie holzten die enormen Sandelholzvorkommen ab und „rekrutierten“ Arbeiter für ihre Zuckerrohr- und Baumwoll-Plantagen in Australien und Neuseeland. Aus dieser Zeit stammt die heutige Amtssprache Bislama. Die Sklavenarbeiter erfanden sie zur Verständigung untereinander, denn auf den Inseln wurden und werden auch heute noch 110 Sprachen gesprochen.

Mit den Seefahrern waren auch die Missionare gekommen. Während die ersten noch ermordet und verspeist wurden, hatten ihre Nachfolger mehr Glück und so gehören heute 83% Ni-Vanuatu einer christlichen Kirche an. 

Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts wurde Vanuatu von den Kolonialmächten ausgebeutet. Der Kampf um die Unabhängigkeit der Inseln begann in den 1960er Jahren. Nach blutigen Auseinandersetzungen endete er im Jahre 1980 mit der Gründung der unabhängigen parlamentarischen Republik mit dem neuen Namen Vanuatu. Die Sprache Bislama, das Christentum und der erfolgreiche Kampf um die Unabhängigkeit sind die Grundlage ihrer nationalen Identität. 
Und vielleicht auch das „Glück“?
 
Vor einigen Jahren untersuchte eine britische Ideenschmiede die Zufriedenheit der Bevölkerung von 140 Ländern, ihre Lebenserwartung und den Umgang mit der Umwelt. Ihre Erkenntnis war: 
„Je weniger materiell eine Gesellschaft ist, desto zufriedener ist auch die Bevölkerung.“
Und das Land mit den glücklichsten Menschen der Welt war…
Vanuatu.

 

Im Namen des WGT Teams Schiefbahn
Hella Stahl

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